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4. "Ich friere in der Sonne" - Literaturwerkstatt und Film

Projektträger: Förderverein Freunde der Regionalen Schule "Am Lindetal" e. V.

Zeitraum: 15.01. bis 30.08.2024

Inhalt: 
Gegenstand des Vorhabens sind zwei einwöchige Literaturwerkstätten mit 10 bis 12 Schülern der Regionalen Schule „Am Lindetal“. Geleitet werden die Werkstätten durch die Jugendbuchautorin Mirijam Günter. Sie schreibt:

"Meine Literaturwerkstatt hat zum Ziel, dass junge Menschen sich entsprechend ihren körperlichen und geistigen Möglichkeiten mit eigenen und/oder fremden geschriebenen Texten, Geschichten, Gedichten ausdrücken, mitteilen und auseinandersetzen. Sie sollen selber zu Autorinnen und Autoren, zu Darstellerinnen und Darstellern werden, indem die eigenen Köpfe und Seelen geöffnet werden. In meinen Werkstätten entstehen Gedichte, deren Autorenschaft die meisten Menschen diesen Jugendlichen bestimmt ebenso wenig zugetraut hätten, wie das begeisterte Lesen der Lyrik von z.B. Heine, Fried und Schiller."

Mirijam Günter bringt street credibility mit. Sie ist im Heim aufgewachsen, hat sich ihre eigene Bildung selbst erkämpft und dies in Romanen für junge Leute verarbeitet. Mirijam Günter erlebt, dass in diesen Werkstattgesprächen mit den eigenen Erfahrungen auch unausgesprochene Vorurteile zur Sprache kommen, z. B. in Bezug auf Geflüchtete und Ausländer:innen.

Die Literaturwerkstätten in der Neubrandenburger Oststadt werden deutschlandweit erstmals als Reihe über mehrere Jahre durchgeführt. So lässt sich die Entwicklung der Schüler verfolgen - von der 6. Klasse bis zum Schulabschluss.

Der Regisseur Frank Amann begleitet diese Entwicklung mit der Kamera. Er filmt die teilnehmenden Schüler:innen in der Schule, in ihrer Freizeit und in ihren Familien – und in der Werkstatt, wo sie ihr Erleben in genau diesen Erfahrungswelten reflektieren und zur Sprache bringen.

Die Filmebene verstärkt die öffnende Wirkung der Literaturwerkstätten, fördert das wachsende Selbstwertgefühl der Protagonistinnen, verleiht ihrer Arbeit Wertschätzung. Am Ende soll eine Langzeitdokumentation des Aufwachsens der Schüler:innen in Neubrandenburg entstehen. Ein ungefähr 90-minütiger Dokumentarfilm soll von ihren Lebenserfahrungen, von Erfolgen und Hindernissen, aus ihrem Seelenleben erzählen - von der Achterbahn der Pubertät, von Loslösung, Selbständigkeit und Erwachsenwerden, und davon, wie sie sich zunehmend wirkungsvoller zu äußern vermögen.

Ziel des Films ist, über Neubrandenburg hinaus andere Jugendliche zu ermutigen, es den Protagonist:innen gleich zu tun und aktiver an der Demokratie teilzuhaben. Er will Eltern, Lehrer:innen und Politiker:innen vor Augen führen, dass demokratische Emanzipation möglich ist. Er soll ein überregional wirksames Plädoyer für Jugendbeteiligung und Jugendperspektiven werden.

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