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Der Osten in den Medien - die Medien im Osten

Datum:

04.11.2021

Uhrzeit:

19:30 Uhr

Ort:

Schauspielhaus Neubrandenburg, Pfaffenstraße 22, 17033 NB

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Podiumsdiskussion über die mediale Spaltung der Bundesrepublik und die “Problemzone Ost”

Seit den Gründerjahren der alten Bundesrepublik prägen insbesondere eine Reihe überregionaler Qualitätsmedien das Selbstverständnis der westdeutschen Gesellschaft. Blätter wie FAZ, Die Zeit, SZ oder Der Spiegel wie auch der öffentlich-rechtliche Rundfunk moderieren die großen gesellschaftlichen Debatten. Der heutige Osten der Republik kam und kommt in diesen Debatten, wenn überhaupt, oft als Fremdkörper daher: als von der westdeutschen Norm abweichendes Anhängsel und Problemfall.

Die mediale Marginalisierung Ostdeutscher bestätigt eindrucksvoll und faktenreich eine Studie der Otto-Brenner-Stiftung vom März diesen Jahres (https://www.otto-brenner-stiftung.de/wissenschaftsportal/informationsseiten-zu-studien/30-jahre-mediale-spaltung/). Sie stellt unter anderem fest, dass die überregionale westdeutsche Qualitätspresse im Osten so gut wie nicht gelesen wird. Die ostdeutsche Zeitungslandschaft ist von Regionalzeitungen – wie dem Nordkurier und der SVZ – geprägt, die in riesigen wettbewerbsfreien Verbreitungsgebieten agieren. Publizistische Vielfalt auch im Lokalen, ein Grundbaustein von Demokratie, blieb in vielen Gegenden Ostdeutschlands eine Illusion: Ergebnis einer Nachwendepolitik, die die Zeitungen blitzschnell in westdeutschen Besitz überführte. „Die Monopolisierung und Provinzialisierung des Medienangebots“, so der Autor der Studie, Dr. Lutz Mükke, “hat wahrscheinlich ebenso zur Verschiebung des gesellschaftspolitischen Klimas und zu den großen Mobilisierungserfolgen populistischer Bewegungen im Osten beigetragen wie die mangelhafte Partizipation und Repräsentation Ostdeutscher in überregionalen Leitmedien und in den Eliten des Landes.“

Welche Rolle spielten und spielen Massenmedien in und für den Prozess der Vereinigung? Warum konnten sich die bundesdeutschen Leitmedien nicht im Osten etablieren? Wie ist es um die mediale Repräsentation Ostdeutscher bestellt? Welche Rolle spielen die ostdeutschen Regionalzeitungen dabei? Warum müssen und wie können ostdeutsche Perspektiven in die bundesweiten medialen Diskurse eingebracht werden? Brauchen wir eine Quote für ostdeutsche Journalist*innen?

Über diese und weitere Fragen debattieren auf Einladung der RAA Mecklenburg-Vorpommern, der Partnerschaft für Demokratie Neubrandenburg und der Otto Brenner Stiftung am 4. November 2021 im Schauspielhaus Neubrandenburg:

  • Dr. Lutz Mükke, Autor der Studie, Journalist, Medienwissenschaftler und Mitherausgeber der Journalismus-Plattform Message
  • Jürgen Mladek, Chefredakteur Nordkurier
  • Benjamin Fredrich, Chefredakteur Katapult MV
  • Michael Seidel, Chefredakteur SVZ

Es ist die bundesweit erste Live-Podiumsdiskussion zur Studie der Otto Brenner Stiftung „30 Jahre staatliche Einheit – 30 Jahre mediale Spaltung. Schreiben Medien die Teilung Deutschlands fest?“. Moderiert wird sie von Jennifer Giwi, Journalistin, Sprecherin und Moderatorin aus Berlin. Die Veranstaltung wird gefördert von der Partnerschaft für Deokratie Neubrandenburg und dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“.

Die Veranstaltung ist öffentlich. Aufgrund der begrenzten Anzahl an Publikumsplätzen ist jedoch eine Voranmeldung erforderlich. Zugang zur Veranstaltung erhalten ausschließlich Personen, die geimpft, getestet oder genesen sind (3-G-Regel).

 

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