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30.11.2022

Infoveranstaltung zur aktuellen Situation im Iran

Der Verein genres e. V. organisierte zusammen mit der Hochschule Neubrandenburg sowie mit finanzieller Unterstützung des Bündnisses Partnerschaft für Demokratie Neubrandenburg eine Informationsveranstaltung über die aktuelle Lage im Iran, im Kontext der Bewegung „Frauen Leben Freiheit“.

Die drei Initiator*innen Roya Khazaei, Amir Ghahremani und Mehreien Motaghedi migrierten in den letzten aus dem Iran nach Deutschland und leben seitdem in Neubrandenburg. Ein Großteil der iranischen Community in ganz Deutschland wünscht sich für ihre Landsleute im Heimatland Frieden und Freiheit.
Der Einladung zur kostenlosen Informationsveranstaltung am 30 November 2022 waren ca. 40 Interessierte gefolgt. Viele Studierende und Mitarbeitende der Hochschule als auch Menschen aus der iranischen Community sowie interessierte Neubrandenburgerinnen  und Neubrandenburger beteiligten sich an dem regen Austausch.
Die iranischen Referentinnen Roya Khazaei und Mehreien Motaghedi gaben durch ihre persönlichen Vorträge und selbsterstellten Fotokollagen sowie durch iranische Musik und aktuelle Videos einen sehr abwechslungsreichen Einblick auf die Entwicklungen im Iran, und auf die aktuelle Situation, der in diesem Land lebenden Menschen.

Dazu wurden die Teilnehmenden zunächst mit klassischer regionaler Musik und einer Videoinstallation mit Bildern aus dem Iran begrüßt. Die Moderatorin Anett Drews –Suwareh (genres e. V.) eröffnete die Konferenz und informierte über die Ziele dieser Veranstaltung. Im Fokus stand die Aufklärung über die gesamtgesellschaftliche Situation im Iran und der Solidarisierung mit den Menschen vor Ort. Weiterhin sollte dieser Austausch dem Empowerment der iranischen Community in Neubrandenburg dienen.

Zur Einleitung wurde die sehr alte Geschichte Persiens und dem Iran dargelegt, um auch für Laien auf diesem Gebiet eine Gesprächsgrundlage zu schaffen. Untermalt wurden diese Ausführungen durch eine weitere Videoinstallation. Gezeigt wurden u. a.  Bilder und Videos aus der Zeit vor dem Jahr 1979. Zu sehen waren iranische Menschen, in für das europäische Auge gewohnter Kleidung und Frauen ohne Kopftuch. Diese akustischen und visuellen Ausführungen standen ganz im Gegensatz zur aktuellen Situation im Iran. Durch die Revolution im Jahr 1979 und die Machtübernahme der sogenannten ‚Mullahs‘ änderte sich gerade die Lage der iranischen Frauen. Der Bekleidungszwang und das Singverbot sind nur ein Teil der Beschneidung der Rechte der Frauen sowie der allgemeinen Menschenrechte der gesamten iranischen Bevölkerung.

Die Rednerinnen gingen auf die Situation und die Umstände des Todes der jungen Jina Mahsa Aminis, im September 2022 ein sowie auf die darauf folgenden Ereignisse. Es wurde ein Text über die systematischen sexuellen Übergriffe auf Frauen und Mädchen, aber auch Jungen und Männer in den Gefängnissen Irans vorgelesen und im Anschluss sah das Publikum den CNN-Bericht über eben diese Vergewaltigungen in den Haftanstalten.

Weiterhin stellten die Referentinnen verschiedene iranischen Aktivist*innen vor, die zum Teil bereits vom Mullah Regime umgebracht wurden. Auch die politischen und wirtschaftlichen Handlungsmöglichkeiten der EU und Deutschlands wurden durch Frau Anett Drews–Suwareh dargelegt. Besonders interessant in diesem Kontext sind die starken wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Deutschland und dem Iran.

In der folgenden Pause konnten die Eingeladenen sich am Buffet weiter austauschen. Es gab Getränke, Obst und Knabbereien.

Im abschließenden Austausch fühlten sich die Zuhörenden stark von den Ausführungen der Referentinnen berührt und zugleich ohnmächtig, dem gewalttägigen Vorgehen der Revolutionsgarden/Sittenwächter etc. nichts entgegen setzen zu können. So konnten verschiedene Unterstützungs-/ Handlungsmöglichkeiten mit dem Publikum besprochen werden:Petitionen, Tor-Proxy Snowflake installieren, direkte Anschreiben an deutsche/europäische Politiker*innen, Bitten um diplomatische Unterstützung, Beteiligung an Demos, Austausch mit Freund*innen und Familie, Geldspenden an NGOs (z.B. Hawar help), sich dafür einsetzen, dass iranische Menschen in Deutschland / Neubrandenburg politisches Asyl erhalten usw.

Am Ende wurde ein Handout mit möglichen Solidarisierungsmaßnahmen verteilt.

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